In einer offenen Ausschreibung hat das Museum für Photographie in Braunschweig Anfang des Jahres Fotografen dazu eingeladen, Arbeiten zum Projekt »Das regionale Gedächtnis« einzureichen. Eine Jury bestehend aus Direktorin und Vorstand des Museums haben 29 Fotografen und ihre Beiträge ausgewählt, die nun auf der projektbezogenen Webseite www.dasregionalegedaechtnis.de zu sehen sind.
Henry Moores Plastiken, die Informationstafeln der Stadt oder auch die Himmelsscheibe von Nebra sind Zeugnisse einer seit Jahrtausenden bestehenden Handwerkskunst – der Gießerei.
Feuer, Wasser, Luft – der Mensch hat schon immer versucht die Elemente für sich nutzbar zu machen und daraus Neues zu erschaffen. Die Entdeckung (Nutzbarmachung) des Metalls war ein Meilenstein in der Entwicklung des Menschen und ist eine seit ca. 6000 Jahre fortdauernde Erfolgsgeschichte bis in unsere moderne Zeit hinein. Metall ist aus unserem Leben nicht wegzudenken und formt sowohl unser heutiges Leben als auch unsere Zukunft.
Eingesetzt als Waffe, als Haushaltsgerät, als Baustoff oder als Kunstgegenstand kommt es als Allrounder daher. Nur allein die Physik und das menschliche Gehirn scheinen seine Möglichkeiten zu begrenzen. Der Umgang und die Schöpfung von Objekten ist daher ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. An der Urform des Handwerks und das Wissen um die Materie hat sich kaum etwas verändert.
Es existieren nur noch sehr wenige kleine familiäre Betriebe mit einer teilweise mehrere Generationen umfassenden Betriebsgeschichte. Sie betreiben dieses Handwerk weiterhin und überliefern das Wissen und das Können an die nächsten Generationen. Sie sind der Garant dafür, dass Kunstgegenstände aus Metall weiterhin Jahrtausende überdauern können und das Wesen der Zeit (Epoche) oder die Zeitlosigkeit des Seins an nächste Generationen übermittelt werden. Wollen wir hoffen, dass diese Traditionsbetriebe noch lange Generationen überdauern und das Wissen weitergeben können.
Solange der Wert ehrlichen handwerklichen Könnens und Wissens geschätzt wird und es Enthusiasten gibt, die dies betreiben und fördern, besteht Hoffnung, dass dieses Handwerk auch nachfolgende Jahrtausende überdauern wird.
Ich bedanke mich bei Thomas Zimmer, Bild- und Feingießerei in 3. Generation, Hermannsburg, Niedersachsen, Tel.: 05052 3032, bei dem ich die Aufnahmen zur handwerklichen Arbeit des Gießens machen konnte – Danke Thomas!
Dank auch an den Künstler Wolfgang Schulze, Seelze, Tel.: 05137 4976 mit Kunstwerk Ritter Hans Michael von Obentraut, dass ich die Abbildungen des Werkes im Rahmen dieser Ausstellungsserie veröffentlichen darf.